Leg 4 New Bern – Outer Banks, Cape Hatteras
Cape Hatteras, bei Hochseeseglern bekannt und gefürchtet. Wetterscheide an der US Ostküste. Von Norden kommt der Labradorstrom mit eiskaltem Wasser, von Süden kommt der Golfstrom mit karibisch warmem Wasser. Kabbelwasser und meterhohe Wellen sind die Folgen. Im Norden bilden sich die Sturmtiefs die nach Osten ziehen. Von Süden kommen von Juni bis November die tropischen Stürme und Hurrikans, die über die outer banks ziehen und hier nach Osten auf den Atlantik abgelenkt werden.
Da wir auf unserem Weg nach New York quasi direkt hier vorbeigekommen ist ein Stop Pflicht. Von Land kommend, mit Brücken über mehrere Meeresarme und Sounds erreichen wir die outer banks. Vorgelagerte Sandbänke, die sich 70 nautische Meilen von Morehead City/Cape Lookout bis nach Cape Hatteras und von hier nochmals 100 nautische Meilen bis Virginia Beach im Norden ziehen. Die „Sandbänke“ sind dicht bebaut mit klassischen Holzhäusern auf Stelzen, die teils direkt an den Dünen stehen. Überwiegend sind das Ferienhäuser. Die Einheimischen haben ihre Häuser auf der etwas geschützteren Soundseite.
Eine Straße, teils vierspurig, zieht sich durch die Sanddünen.
Gigantische Brücken überbrücken die Inlets. Ungefähr so vorstellbar, wie wenn die ostfriesischen Inseln beginnend von Borkum bis Wangerooge mit Brücken über die Seegatts verbunden wären und zwischen Norderney und vielleicht Nessmersiel am Festland ebenfalls eine elend lange Brücke ins Watt gepflockt wäre. Für uns unvorstellbar. Die Amis machen das.
Die Durchbrüche in den outer banks entstanden durch diverse Hurrikans, der letzte Durchbruch zwischen Hatteras und Oracoke wurde 2019 vom Hurrikan Dorian verursacht.
Wir besuchen das Cape Hatteras Lighthouse und das Bodie Island Lighthouse. Beide dürfen wir zu unserem Bedauern nicht erklimmen. Hatteras Lighthouse wird innen renoviert und für Bodie hätten wir online Tickets kaufen müssen. So gibt es nur Außenaufnahmen der beiden.
Interessant ist dass Hatteras Lighthouse im Jahr 1999 komplett mit Stahlträgern unterfangen, auf Schienen gestellt und von seinem ursprünglichen Standort 2.900 Fuß weiter ins Innere der Insel bewegt wurde. Durch die ständige Erosion bestand die akute Gefahr, dass der Leuchtturm unterspült und zusammenbrechen würde. Verrückte Sache.