Brüssel

Um 8:44 Uhr fährt der IC von Oostende nach Brüssel, wir sind dabei und fahren bis zur Station Central. Wir laufen zunächst völlig desorientiert durch die Gegend und landen gleich am Kunstberg mit der National-bibliothek, Kongresspalast und Palast der Dynastie. Alles sauber herausgeputzt, hier spielt Geld augenscheinlich keine Rolle. Uns steht der Sinn jedoch erst nach einem zweiten Frühstück, nach einem Stadtplan und Reiseführer. Unseren Kaffee/Tee mit Brioche nehmen wir in der feinen Königlichen Galerie St. Hubertus zu uns und studieren den frisch erworbenen Reiseführer und Stadtplan. Neben dem Kaffeehaus ist ein Schokoladenladen vom Feinsten. Belgische Schokolade und die Pralinen sollen ja die Besten überhaupt sein, aber aufgrund des Preises verzichte ich auf eine Kostprobe, mache zum Andenken jedoch ein Foto. Gestärkt gehen wir zum Grand Place mit Rathaus, Königshaus und Zunfthäusern. Das Rathaus soll das schönste gotische Gebäude von ganz Belgien sein. So viel Glanz und Gloria auf einem Fleck! Unglaublich. Mittlerweile regnet es in Strömen und wir ziehen eine trockene Variante der Stadtbesichtigung vor: Den hop on – hop off Sightseeing Bus für € 23,00/Person. Mit dem hop off wird es aufgrund des Regens nichts, wir fahren die komplette Route 2 (Innenstadt und Europaviertel) und anschließend gleich noch die Route 1 (Atomium, Laeken, National Basilika) mit. In einer Regenpause schauen wir uns den kleinen „Manneken Piss“ an und laufen quer durch die Stadt zum Europaparlament. Hier gibt es eine neue Multimedia-Gratisausstellung „Parlamentarium“ die wir besuchen. Aber offenkundig sind wir nicht die Zielgruppe, die diese Werkschau ansprechen will. Da wird das Thema Europa bis an den ersten Weltkrieg aufgerollt, eine komplette Etage widmet sich dem Thema in der Zeit von 1939 – 2011. Es wird viel für die Generation „ I“ (gesprochen Ei) geboten, wo gewischt und gescrollt wird. Der Mediaguide ist ein abgespecktes I-Pad und eine 360 Grad Multimediashow zeigt die Arbeit unserer 5000!!! Europaabgeordneten. Mal ganz ehrlich, mich beschleicht hier das Gefühl, das dies alles eine kolossale Geldvernichtungsmaschine ist. Aber wie heißt es so schön? Wer im Glashaus sitzt, werfe keine Steine.