
Boulogne sur Mer – Dieppe 55 nm
Beide Häfen sind tidenunabhängig! Das ist sehr gut für uns und unsere Schlafgewohn-heiten. Einzig der Strom muss beachtet werden, wenn man vorankommen will. Aber bei rund 10 Stunden Fahrzeit bleibt es nicht aus, dass man Gegenstrom hat. Wir legen um 8:45 ab, das reicht. Die Windprognose sagt WSW auf West drehend voraus, jedoch nur 3 Bft. Aus Boulogne raus machen wir einen Holeschlag unter Motor und setzen dann das Großsegel und die Genua. Beide Segel stehen schlecht, weil einfach zu wenig Wind ist und auch noch aus SSW. Wir lassen den Motor mit 1000 Umdrehungen mit schieben. Auf den ganzen 55 Meilen lautet die Devise: Motor aus, Segel trimmen, Motor an und Genua weg, Genua setzten und Motor aus, Motor an und beide Segel weg… So vergeht die Zeit schnell und unterwegs machen wir noch ein Fotoshooting mit einer neuen holländischen Hallberg-Rassy 34.2, die uns überholt (unter Motor). Aber sie ist die ganze Zeit vor uns oder parallel zu uns gesegelt und war unter Segel zugegebenermaßen schneller unterwegs als wir. In Dieppe angekommen ziehen wir die Fotos auf einen USB Stick und Walter macht sich mit den Fotos auf zu den Holländern. Die freuen sich mächtig. Ich koche derweil unser Abendessen, da es mittlerweile bereits 20:30 Uhr geworden ist. Unterwegs war es heute mal wieder so scheußlich kalt und auch nass, dass wir beide Skiunterwäsche unter den Segelklamotten getragen haben und erst in Hafennähe uns peu á peu aus den Klamotten schälten. Hier im Hafen hat um 20 Uhr noch die Sonne vom Himmel geknallt und es war angenehm warm. Die Möwen hier sind echt clever, die hacken solange auf dem Verschluss der Frischwasserleitung rum, bis sich der Hebel umlegt und Frischwasser raus sprudelt. Ist das die Rache am Hafenmeister, weil der sie immer verscheucht?