Hafentag in Dieppe

Als wir gestern hier in Dieppe eingelaufen sind, hatte ich ein ähnliches Gefühl wie ich es in Boulogne sur Mer hatte. Wieder war Niedrigwasser, das bedeutet hier, dass man in Hafenfestungen einläuft wie ich zuvor nur selten sah. Wir haben hier einen Tidenhub von ca. 7 – 8 Metern. So fährt man dann bei Ebbe in tiefen stark befestigten Rinnen in ein Hafenbecken, meist ganz bis ans Ende der Hafenanlagen. Dieses Hafenbecken ist aus massiven Mauern oder gar aus eisernen Spundwänden und sehr unansehnlich, weil es mit allerlei Schlick, Algen und Muscheln bewachsen ist. Da sieht man eher Tristesse als Schönes und unangenehm riechen tut es dazu.
Heute Morgen ist nun alles anders. Hochwasser und alle Schiffe drei Etagen nach oben gefahren. Man kann auf die Promenade sehen Menschen, Geschäfte, Cafés und Bars. Aus braun/grau ist Farbe geworden, Dieppe zeigt sich als schöne, lebendige Stadt. Wir machen einen Stadtbummel und versorgen uns in einigen kleinen Geschäften mit dem was so fehlt. Einkaufen in einem riesigen Biomarkt! In der Poissonerie erstehen wir ein halbes Kilo Crevetten, im marchand des quatre-saisons den Salat und eine Zitrone und im Carrefour die Milch. Haben wir wirklich alles gekriegt und auch ein freundliches bon jour dazu.
Randnotiz: Unsere kleine Kompaktkamera, die wir ja fast ersäuft haben, hat heute nun endlich den Dienst bei uns quittiert. Die Reispackung (siehe Bericht A-dam 12) brachte sie zwar wieder zum Leben, aber ein kleiner Teil der Funktionen konnte ab da nicht mehr ausgeführt werden. Dies störte uns nicht weiter, da es sich nicht um Funktionen handelte die das Fotografieren an sich betraf. Nur Features wie Bildbearbeitung oder das Anzeigen von bereits vorhandenen Aufnahmen konnte die Kamera nicht mehr. Nun heute wollte sie dann auf dem Display auch nichts mehr anzeigen. Es können somit nur noch „ Blindaufnahmen“ gemacht werden und das geht gar nicht. Mein Tipp sollte euch mal so was passieren. Die Kamera wirklich in eine Tupperdose mit viel Reis geben und auf keinen Fall die Kamera einschalten. Nicht ungeduldig werden und die Kamera vor Ablauf von min. 3 Tage aus der Dose nehmen. Denn ist die Kamera nicht wirklich trocken, erzeugt man beim Einschalten auf Platinen, Chip und in Schaltern die noch Restfeuchte haben, Kurzschlüsse. Dann ist sie eben hin!